Die Komplementarität
"Um erfolgreich Kreuzungszucht zu betreiben ist es notwendig,
Rassen auszuwählen, die konkurrenzfähig und überlegen für
einzelne Eigenschaften sind," so Edward B. Burnside, Ph.D., technischer
Berater bei GENO
Effektive Kreuzungszucht beginnt mit zwei überlegenen Rassen. Diese
Rassen müssen einander gut ergänzen. Außerdem muss für
diese Rassen die Selektionsbasis (Population) groß genug sein um ihre
eigenen Zuchtziele weiter zu verfolgen.
Die reinrassigen Holsteins sind unbestreitbar die weltweit beste Milchrasse.
Seit den 50er Jahren ist sie effektiv auf herausragende Milch-, Fett-
und Eiweißproduktion selektiert worden, um die Einnahme pro Kuh zu erhöhen.
Die Holsteinkuh ist eine großrahmige Kuh mit ausgezeichneter Euteranlage,
die ein hohes Leistungsniveau ermöglicht.
Das Norwegische Rotvieh (NRF) ist eine Rasse, die die Kosten durch niedrigere
Kälbersterblichkeitsraten, höhere Fruchtbarkeit und niedrigeres Krankheitsauftreten
senkt. Das NRF ist in den letzten 30 Jahre auf diese Eigenschaften selektiert
worden, mit moderatem Augenmerk auf Produktions- und Eutermerkmalen. Das
NRF trägt auch das Polled-Gen der Hornlosigkeit, welches Enthornungsarbeit
und damit verbundene Leistungseinbußen reduziert. Das NRF hat schwarze
oder rote Klauen, die widerstandsfähiger sein sollen.
Komplementarität liegt bei Rassen vor, die konkurrenzfähig sind,
was die Leistung angeht und in anderen Merkmalen deutlich überlegen
sind, was ein wünschenswertes Ergebnis beim Kreuzungstier erwarten
lässt und Komplementarität genannt wird. Komplementarität ist das Zusammenbringen
wünschenswerter Gene zweier Rassen.
Anders als der Heterosiseffekt ist die Komplementarität einzig von den Zuchtzielen innerhalb jeder Rasse und den Vätern, die in der Kreuzungszucht verwendet werden, abhängig. Um erfolgreich Kreuzungszucht zu betreiben ist es notwendig Rassen zu nehmen, die diese Koplementarität maximieren. Auf Grundlage von gegenwärtigen Ergebnissen von internationalen Kreuzungs- und Rassen-vergleichsprüfungen maximieren die Rassen Holstein und Geno NRF diese Komplementarität.
Diese zwei Rassen in einem sorgfältig organisierten, "TWOPLUS™ " genannten Rassenkreuzungssystem zu kombinie-ren, ermöglicht dem kommerziellen Milchviehsektor, von dem wünschens-werten Genetikaufbau dieser "hybriden" Kuh zu profitieren. Sie ist herausragend in Produktion, Euteranlage, Fundament, Widerstandsfähigkeit gegen Mastitis und andere Krankheiten, Kälbersterblichkeits-rate und Fruchtbarkeit als Färse und laktierende Kuh.
Eine Studie der Universität Minnesota mit kalifornischen
Daten zeigt, dass Holstein gepaart mit sieben NRF und zwei schwedisch
Roten (SRB) Vätern in den ersten 150 Tagen der ersten Laktation 4%
höhere Milchleistung als reine Holsteins hatten. Sie waren gleich-zeitig
7% höher in der Fett- und Eiweißleistung, hatten geringere somatische
Zellgehalte und 5% weniger Schwergeburten. Diese Unterschiede, die das
Ergebnis von Komplementarität und Heterosiseffekt sind, sind möglicherweise
das, was die kommerziellen Milcherzeuger suchen.
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