TWOPLUS - Kreuzungszucht Norwegisches Rotvieh Agri-Rind-Logo

Warum eine Zweirassenkreuzung?

Wie viele und welche Rassen?

Oft sind Versuche, Milchrassen zu kreuzen fehlgeschlagen, weil es kein Konzept für die Stufen nach der F1-Kuh gab. Das "TWOPLUS™" System endet nicht mit der F1-Stufe sondern führt die Balance der Rasse mit den hohen Einnahmen und der Rasse mit den niedrigen Kosten in zukünftigen Generationen fort.

"TWOPLUS™" ist ein Rotations-Kreuzungssystem, bei dem die Rassen Holstein und NRF abwechselnd zur Besamung eingesetzt werden. Dabei werden F1-Färsen von NRF-Vätern mit reinrassigen Holstein-Bullen gepaart, diese Nachzucht mit reinrassigen NRF-Bullen, diese wiederum mit reinrassigen Holsteins und so weiter. Mit einem solchen System wird der Heterosiseffekt am besten ausgenutzt und entspricht zwei Dritteln des Effekts der F1-Generation. Mit der Zeit wird die Kreuzung immer uniformer.

Einzelne Gruppen haben empfohlen, eine dritte oder sogar eine vierte Rasse am Kreuzungsprogramm zu beteiligen. Jedoch könnte dies das Programm unnötig kompliziert machen. Es schafft mehr Schwankungen in der Herde und wird wahrscheinlich die Gesamtrentabilität reduzieren. Die Überlegenheit vom "TWOPLUS™" System ist im wesentlichen auf der Komplementarität und der hohen Leistung der Holsteins und der NRFs begründet. Eine dritte Rasse zu finden, die diesen beiden gewachsen ist und sie gut ergänzen kann, ist eine Herausforderung, da es Jahre brauchen würde, den Einfluss auf das "TWOPLUS™" Programm nachzuweisen.

2-Rassen-Rotationskreuzung
Die Abbildung ist ein Beispiel für die Zwei-Rassen-Rotationskreuzung mit abwechselnd NRF-Bullen und Holstein-Bullen.

Kreuzungsprogramme müssen so entworfen werden, dass sie an die Art angepasst sind. Beim Milchvieh ist die Fortpflanzungsrate niedrig und schon die Kreuzungsfärsen müssen die nächste Generation von Kreuzungen hervorbringen. Deshalb ist das logischste Kreuzungssystem die Zwei-Rassen-Rotationskreuzung.

Diagramm Simulationsforschung 2-Rassen-Rotationskreuzung
Quelle: Simulationsforschung bei der landwirtschaftlichen Universität in Norwegen, Wirkung auf Milchleistung, Fruchtbarkeit, Mastitisresistenz und Überlebensrate der Kälber in einer Herde mit Zwei-Rassen-Rotations- Kreuzungssystem über mehr als 20 Jahre.

Die Abbildung ist ein Beispiel für die Zwei-Rassen-Rotationskreuzung mit abwechselndem Einsatz von NRF- und Holstein-Bullen zur Besamung.

In diesem Beispiel wurden Ergebnisse aus Kalifornien und Irland als Basisreferenzen verwendet. Jede farbige Linie zeigt das durchschnittliche genetische Niveau der Herde für ein Merkmal über einen bestimmten Zeitraum. Dabei wurden die charakteristischen Rassemerkmale der NRFs und Holsteins berücksichtigt, die bei jeder Paarung eingebracht werden. Für alle Merkmale wird der Durchschnitt der Holsteins gleich 100 gesetzt und alle Ergebnisse werden in Relation zu den Holsteins dargestellt. Das genetische Niveau für jedes Merkmal spiegelt immer verschiedene Rassekombinationen wieder, da sich die Generationen überlappen. Mit diesem Kreuzungssystem variieren die genetischen Anteile der Rassen der Kreuzungskuh zwischen 33% Holstein: 67% NRF und 67% Holstein: 33% NRF. Das bewahrt den maximalen Heterosiseffekt von 67% der Anfangskreuzung (F1).

Unter diesen Voraussetzungen zeigt die Kreuzungszucht einen Vorteil für Milchleistung, Fruchtbarkeit, Eutergesundheit und Überlebensrate der Kälber. Bei der Milchleistung ist das weniger bedeutsam, aber stellt immer noch eine Verbesserung von 2-3 % gegenüber den reinen Holsteins dar. Fruchtbarkeit, Eutergesundheit und Überlebensrate der Kälber gewinnen 12-17 % im Vergleich zu den reinrassigen Holsteins.